Besondere Zeiten machen manche Dinge möglich. So fand der 9.rhw-Erfolgstag zum Thema "Neue Ausbildungsverordnung für die Hauswirtschaft" als Online-Seminar statt. Die Studierenden des 2. Schuljahres der Technikerschule konnten vom Klassenzimmer aus teilnehmen.
Wo Teilnehmende eines Seminars sich normalerweise einfach "berieseln" und verwöhnen lassen, erfordert ein Online-Seminar Vorbereitungen vor Ort. Es wurden Pinnwände als Diskussionsplattformen vorbereitet, um im digitalen Chat die Fragen zu stellen. Im Fach Berufsausbildung und Mitarbeiterführung wurde die neue Ausbildungsverordnung im Vorfeld angesprochen.
Um 10 Uhr versammelten sich die Studierenden und deren Lehrkraft Michaela Schülein im Lehrsaal. Zum Einstieg begrüßten Robert Baumann, Chefredakteur des rhw-Magazins, live aus München und Tanja Söhlbrandt, Präsidentin des Berufsverbands Hauswirtschaft, alle Seminarteilnehmer.
Markus Bretschneider, Arbeitsbereich gewerblich-technische Berufe des Berufsbildungsinstituts (BiBB) Bonn, startete als erster Referent mit dem Vortrag über die Neuordnung für die Hauswirtschaft in das Seminar. Auch wenn die Berufsbezeichnung die gleiche bleibt, hat sich vieles verändert. Zum Beispiel die stärkere Verankerung von Nachhaltigkeit, ethischen Grundsätzen, der Digitalisierung und des Datenschutzes sowie das Erwerben von Kompetenzen in der Anleitung von Personen und in der Personaleinsatzplanung. Neu ist auch der nun klar formulierte betriebliche Auftrag. Im Anschluss stellten die Studierenden Bretschneider ihre Fragen.
Bianca Schuster, stellvertretende Bundessachverständige im Gremium zur Ausbildungsverordnung Hauswirtschaft, konzentrierte sich auf die Umsetzung des neuen Ausbildungsrahmenplans im beruflichen Alltag in den Punkten Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Hierzu brachte sie das Beispiel des Projekts "Digiscouts©", das sie als Fachlehrerin mit ihren Schülerinnen und Schülern einer Berufsfachschule durchführte.
Nachmittags folgten weitere Vorträge und die Möglichkeit zum digitalen Austausch über den Chat. Sabine Kunz, Mitglied im Gremium zur Neuordnung der Ausbildung hauswirtschaftlicher Berufe, und Anita Groh-Allgaier, Vorsitzende des Arbeitskreises berufliche Bildung, Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe (MdH), ergänzten die Vorträge um weitere praxisbezogene Aspekte.