Seminar in anderer Form
Besuch des 9. rhw-Erfolgstages online

Schülerinnen im Klassenzimmer beim Onlineseminar.

Besondere Zeiten machen manche Dinge möglich. So fand der 9.rhw-Erfolgstag zum Thema "Neue Ausbildungsverordnung für die Hauswirtschaft" als Online-Seminar statt. Die Studierenden des 2. Schuljahres der Technikerschule konnten vom Klassenzimmer aus teilnehmen.

Wo Teilnehmende eines Seminars sich normalerweise einfach "berieseln" und verwöhnen lassen, erfordert ein Online-Seminar Vorbereitungen vor Ort. Es wurden Pinnwände als Diskussionsplattformen vorbereitet, um im digitalen Chat die Fragen zu stellen. Im Fach Berufsausbildung und Mitarbeiterführung wurde die neue Ausbildungsverordnung im Vorfeld angesprochen.

Kleider machen Leute
Wie bei jedem Seminarbesuch stellte sich auch bei einem Online-Seminar die Frage: Was ziehe ich denn nur an? Dazu gehörte auch die Frage, ob man sich die neuen Informationen eher im Business- oder im Freizeitlook anhört. Die Studierenden vereinbarten einen Selbsttest. Ein Teil der Klasse kleidete sich im Businesslook. Der andere Teil nahm am Online-Seminar in Schlafanzug oder Freizeitklamotten teil. "Ich fühle mich merkwürdig in meinen Freizeitklamotten bei einem Seminar. Außerdem habe ich das Gefühl, dass alle anderen mich komisch ansehen", gab eine Teilnehmerin zu.
Schnell wurde klar: Durch das Tragen von Schlafanzug und Co. hebt man nicht gerade die Motivation und Konzentrationsfähigkeit. Man fühlt sich einfach nicht wohl in seiner Haut. "Da entsteht einfach keine Stimmung zum Lernen oder Arbeiten. Welche Kleider ich wann trage, wirkt sich stark auf meine Arbeitsmoral aus", brachte es eine Teilnehmerin des Online-Seminars auf den Punkt.

Vorträge und Diskussionen

Um 10 Uhr versammelten sich die Studierenden und deren Lehrkraft Michaela Schülein im Lehrsaal. Zum Einstieg begrüßten Robert Baumann, Chefredakteur des rhw-Magazins, live aus München und Tanja Söhlbrandt, Präsidentin des Berufsverbands Hauswirtschaft, alle Seminarteilnehmer.

Markus Bretschneider, Arbeitsbereich gewerblich-technische Berufe des Berufsbildungsinstituts (BiBB) Bonn, startete als erster Referent mit dem Vortrag über die Neuordnung für die Hauswirtschaft in das Seminar. Auch wenn die Berufsbezeichnung die gleiche bleibt, hat sich vieles verändert. Zum Beispiel die stärkere Verankerung von Nachhaltigkeit, ethischen Grundsätzen, der Digitalisierung und des Datenschutzes sowie das Erwerben von Kompetenzen in der Anleitung von Personen und in der Personaleinsatzplanung. Neu ist auch der nun klar formulierte betriebliche Auftrag. Im Anschluss stellten die Studierenden Bretschneider ihre Fragen.

Bianca Schuster, stellvertretende Bundessachverständige im Gremium zur Ausbildungsverordnung Hauswirtschaft, konzentrierte sich auf die Umsetzung des neuen Ausbildungsrahmenplans im beruflichen Alltag in den Punkten Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Hierzu brachte sie das Beispiel des Projekts "Digiscouts©", das sie als Fachlehrerin mit ihren Schülerinnen und Schülern einer Berufsfachschule durchführte.

Schülerin in Großküche bei der Essensausgabe.
Große Auswahl
Wie in einem Präsenzseminar wurden die Studierenden mittags von der Küchengruppe des ersten Schuljahres versorgt. Als ausgebildete Hauswirtschafterinnen und angehende Technikerinnen für Ernährungs- und Versorgungsmanagement war es natürlich auch besonders wichtig, dass für das leibliche Wohl gut gesorgt wird. Das reichhaltige Büfett reichte von herzhaftem bis süßem Fingerfood. Auch an die Veganerinnen der Klasse wurde gedacht, es gab vegane Amerikaner und Semmeln mit Hummus.
Weitere Vorträge am Nachmittag

Nachmittags folgten weitere Vorträge und die Möglichkeit zum digitalen Austausch über den Chat. Sabine Kunz, Mitglied im Gremium zur Neuordnung der Ausbildung hauswirtschaftlicher Berufe, und Anita Groh-Allgaier, Vorsitzende des Arbeitskreises berufliche Bildung, Bundesverband hauswirtschaftlicher Berufe (MdH), ergänzten die Vorträge um weitere praxisbezogene Aspekte.

Erfahrungen zum Online-Seminar
Allgemein waren die Studierenden mit dem Seminar sehr zufrieden. Sie stellten fest: "Ein Techniktest für die Teilnehmenden und Referierenden ist in einem Online-Seminar sehr wichtig, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten." Auch ist es von Vorteil, wenn die Referenten und Referentinnen sich im Vorfeld genau absprechen. So kann keine Langeweile bei den Teilnehmenden im Online-Seminar aufkommen. In diesen Punkten unterscheiden sich Online-Seminare und Präsenz-Seminare nicht. Eine Veranstaltung benötigt immer eine detaillierte Vorbereitung, um eine gut zu werdeh.